Hundefutter im Test
Die Stiftung Warentest hat auch 2019 Hundefutter getestet. 23 Sorten Trockenfutter waren dabei, sowie 26 Dosen-Nassfutter und 5 Tiefkühl-Menüs aus rohem Fleisch zum “Barfen”. Barf steht für biologisches, artgerechtes Rohfutter. Neun der getesteten Alleinfutter sind durchgefallen. Aber immerhin knapp jedes zweite Futter war empfehlenswert. Sechsmal wurde die Note “Sehr gut” und achtmal ein “Gut” vergeben. Die verschiedenen Futtersorten unterscheiden sich preislich sehr. Angefangen von 59 Cent bis immerhin 5,93 Euro pro Tagesration. Dabei wurde sehr auf die Qualität der Zutaten geachtet.
Um besser vergleichen zu können hat die Stiftung Warentest Werte ermittelt, die dem deutschen “Durchschnittshund” entsprechen. Dieser bewegt sich mäßig, wiegt 15 Kilogramm und verbraucht am Tag ungefähr 724 Kalorien.
Die Produkte für den Test wurden im Heimwerkermarkt, Fach- und Onlinehandel eingekauft. Kritisch wird das Komplett-Menü anstelle der Rationsberechnung beim Barfen gesehen. Barf-Menüs wollen Hundebesitzern die Arbeit erleichtern. Essenziell ist aber die optimale Zusammenstellung und Menge des Futters für jeden einzelnen Hund. Informationen aus Büchern oder dem Internet sind oft nicht bedarfsdeckend. Als besser wird die Berechnung der Menge durch einen darauf spezialisierten Tierarzt angesehen.
In mehreren Barf-Menüs wurden hohe Belastungen durch Keime nachgewiesen. Vor allen Dingen solche, die aus dem Darm stammen. Im Gegensatz zu rohem Futter wird Dosenfutter stark erhitzt und so haltbar gemacht. Das tötet auch Keime ab. Für Hunde sind solche Krankheitserreger nicht ganz so problematisch, doch Frauchen oder Herrchen können sich bei ihrem Vierbeiner anstecken.
Mehr wertvolle Nährstoffe
Wichtig ist, dass Alleinfutter alle benötigten Mineral- und Nährstoffzusätze enthält. Die können von Hund zu Hund sehr verschieden sein. Je nachdem wie viel sich der Vierbeiner bewegt, wieviel Kilogramm er wiegt und wieviel Kalorien er verbrennt. Natürlich spielt auch das Alter eine entscheidende Rolle. Welpen befinden sich noch im Wachstum und brauchen deshalb eine bestimmte Nährstoffzusammenstellung. Außerdem ist ihr Verdauungssystem noch nicht so leistungsfähig. Ausgewachsene Hunde benötigen die richtige Kombination aus Fetten, Ölen, Kohlenhydraten, Proteinen und Mineralstoffen. Ältere Hunde haben meist einen verlangsamten Stoffwechsel und sind nicht mehr so aktiv. Deshalb verbrennen sie weniger Kalorien. Dafür benötigen sie viel Protein. Oft ist der Verdauungstrakt auch empfindlicher. Ein gutes Futter sollte auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sein.
Wenn bestimmte Nährstoffe fehlen kann das zu Mangelerscheinungen führen, die fatale Folgen nach sich ziehen können. Zu wenig Kalzium und Phosphor etwa kann Knochenschäden verursachen. Und durch zu wenig Vitamin A können Augenschäden auftreten. Eine weitere Schwäche einiger Alleinfutter sind zu hohe oder zu niedrige Mengenangaben.
Sechs der getesteten Produkte wurden aber durch ihren optimalen Nährstoffmix und den verhältnismäßig günstigen Preis als sehr gut bewertet. Die einzelnen Testergebnisse können auf der Internetseite der Stiftung Warentest für einen kleinen Obolus angesehen werden.
Auf die richtige Menge kommt es an
Der Stern hat ebenfalls Hundefutter getestet und kommt zu dem Ergebnis, dass alle Produkte die täglich benötigten Nährstoffe enthalten. Manche Hersteller industriell produzierten Hundefutters verwenden allerdings gentechnisch veränderte Grund- und Zusatzstoffe.
Alleinfutter kann Trocken- oder Nassfutter sein. Ergänzungsfuttermittel wird dem “normalen” Futter beispielsweise als Flocken beigemischt oder besteht aus den unterschiedlichsten Leckerlis. Ergänzendes Futter sollte bei der täglichen Ration mit einkalkuliert werden. Ansonsten können unsere Haustiere schnell ungesundes Übergewicht entwickeln. Dies wiederum ist ein immer größer werdendes Problem bei Hunden. Übergewichtige Tiere können an Erkrankungen der inneren Organe wie dem Herz-Kreislauf-System leiden. Zuviel Gewicht belastet den Bewegungsapparat und kann zu Entzündungen führen. Oft verkürzen solche Krankheiten das Leben des Tieres. Neben zu hohen Futtermengen spielt auch das Alter, Geschlecht und die Rasse des Hundes eine Rolle. Rassen wie beispielsweise der Cocker Spaniel neigen zu Übergewicht. Es ist wichtig gerade bei diesen Tieren auf die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten.
Tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse
Anhand der Produktbeschreibung lässt sich erkennen, ob es sich um ein Allein- oder Ergänzungsfutter handelt. Nassfutter wird üblicherweise in Dosen oder kleinen Aluminiumschalen abgefüllt. Ungeöffnet lässt sich das Futter so über mehrere Jahre lagern ohne an Qualität zu verlieren.
Was mit der aufgedruckten Deklarierung gemeint ist, ist dagegen meist nicht ganz so einfach zu erkennen. Oft geht aus der Beschreibung der Produkte nicht klar hervor, worum es sich genau handelt. Da liest man zum Beispiel etwas von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen. Diese Bezeichnung sagt etwas über den Fleischanteil im Futter aus.
Dabei ist es aber möglich, dass es sich um hochwertiges Muskelfleisch handelt oder die Quelle geringwertige Schlachtabfällen sind. Ein Indiz für Qualität ist meist eine genaue Bezeichnung des Fleisches. Tierische Nebenerzeugnisse können Schnäbel, Blut, Knochen, Hufe oder Haare sein.
Unter pflanzlichen Nebenprodukten versteht man Gemüse, Getreide sowie Hülsen- und Ölfrüchte. Die Nahrungsbestandteile sind zum Teil gesundheits- und verdauungsfördernd.
Emulgatoren sind technologische Zusatzstoffe. Damit lassen sich Öl und Wasser besser verbinden. Unter diese Kategorie fallen auch Konservierungs- und Trennmittel. Verdauungsfördernde Enzyme oder Stabilisatoren für die Darmflora können die Leistung und Gesundheit des Vierbeiners positiv beeinflussen. Ebenso Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Aromen und Farbstoffe gehören zu den sensorischen Zusatzstoffen. Sie wirken sich auf Aussehen und Geschmack des Futters aus.
Futterempfehlungen
Auf der Internetseite stern.de wird das Josera-Hundefutter Emotion SensiPlus empfohlen. Es eignet sich sowohl für empfindliche als auch für wählerische Hunde aufgrund der guten Verträglichkeit. Auf künstliche Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe wird verzichtet, ebenso auf Zucker und Weizen. Enthalten ist dagegen mindestens 15 Prozent Ente, Rübenfaser, Mineralien und Zichorienpulver. Außerdem ist das Trockenfutter mit Vitaminen, wertvollen Fettsäuren, Kupfer und Zink angereichert. Das Resultat soll ein glänzendes Fell und gesunde Haut sein. Das Futter ist als Alleinfutter für ausgewachsene Hunde aller Rassen mit normaler Aktivität geeignet. Bei mehr Bewegung wird eine entsprechend höhere Ration empfohlen. Dagegen sollten Senior Fellnasen oder eher passive Tiere kleinere Mengen bekommen.
Weitere Empfehlungen gibt es unter anderen auch für das ANIfit Hundefutter und für Royal Canin Mini Adult. Nähere Informationen können auf der Internetseite des Sterns eingesehen werden.